Standing ovations @ Philharmonie Essen

20. November 2012: Konzert in Essen (Tag 1/14)
Der Auftakt unserer Deutschland Tournee hätte besser kaum sein können! Unsere 90 Musiker sind zu Gast in der Philharmonie Essen. Ein beeindruckender Saal, mit einem soliden eigenen Hausorchester, das hier jährlich knapp 180 (!) Konzerte gibt. Und wenn die eigenen Musiker mal Urlaub haben, werden Gaststars eingeladen. Aus der ganzen Welt. Anne Sophie Mutter und André Previn, Simon Rattle mit seinen Berliner Philharmonikern, Lorin Maazel und New York Philharmonic, Pierre Boulez mit Chicago Symphony, Kurt Masur mit dem London Philharmonic Orchestra... meine Kollegin Liesbeth und ich sitzen bei einem Kaffee im Künstlerfoyer und blättern ehrfürchtig staunend durch die Broschüre.

Heute Abend, erzählt uns Herr Strohmeier von der Konzertorganisation Kempf, werden 1800 Musikliebhaber in der Philharmonie erwartet, um die Essener Premiere von Michel Tabachnik und seinen Brüsseler Philharmonikern mitzuerleben. Herr Strohmeier fiebert dem Konzert genauso entgegen wie wir. Aber Zweifel hat er keine: er hat die Brüsseler vor zwei Jahren live in einem ausverkauften Salzburger Festspielhaus erlebt. Damals tobte der Saal. Er lacht. Sofort habe er das Orchester für eine Deutschlandtournee gebucht.

Das Programm heute Abend ist vielseitig: Mozarts Ouverture zur Zauberflöte eröffnet das Konzert. Beethoven 5. Klavierkonzert steht ebenfalls auf dem Programm. Es wird unglaublich still im Saal als Herbert Schuch am Klavier Platz nimmt.  Umso tosender ist der Applaus hinterher. Bernstein's Symphonic Dances aus West Side Story lassen den Saal in seinen Grundfesten erzittern. Ravel's Bolero schliesst den Abend ab. Standing Ovations für unsere Musiker & ihren Chefdirigenten, strahlende Gesichter sowohl im Orchester als auch im Publikum!


Der Beifall will nicht enden. Auch nicht nach der Zugabe. Die beiden Damen hinter mir, die eine ganz in fliessenders Silber gehüllt, die andere in Seidenbluse mit Spitzenkragen, vergessen die Etikette: "Was für ein Temperament!" brüllt die erste nach rechts. "Ja, der braucht keine Gymnasik mehr!" brüllt es zurück nach links. Bravo, Bravo für Maestro Tabachnik... Liesbeth und ich gucken uns an und müssen plötzlich lachen. Die Spannung der letzten paar Tage fällt von uns ab. Wenn die nächsten 9 Konzerte nur halb so gut aufgenommen werden, vom doch eher als 'streng' bekannten Deutschen Publikum, dann dürfen wir uns glücklich schätzen. Zugegeben, auch wir sind beeindruckt. Und stimmen ganz unparteiisch in den Essener Lobgesang mit ein: Bravo! Bravo. Gut gemacht.

Und dann geht alles plötzlich sehr schnell. Die Musiker sind in Eile: man hat Durst, doch die obligatorische post-konzertante gemütliche Runde in der Hotelbar ist gefährdet, da dieselbige schon um 23h00 schliesst. Ob wir doch noch etwas zu trinken kriegen? Unser Busfahrer ist zuversichtlich.

Morgen gehts weiter nach Düsseldorf. Wir freuen uns schon drauf!

Anke Mansar



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