Wer kennt sie nicht, die Geschichte von der vergessenen Stradivari, die urplötzlich aus dem Nichts auftaucht, gänzlich unerwartet entdeckt von einem ahnungslosen Vorbeigänger? Eine Stradivari hat unser Konzertmeister Henry Raudales in Besançon zwar noch nicht gefunden, dafür aber eine alte Geige von Nicolas Ainé, ein Schmuckstück aus dem Jahr 1820.
Henry ist bekannt für seine Vorliebe, auf Reisen immer auch kurz bei den lokalen Geigenbauern vorbei zu schauen. So auch gestern: zwischen Probe und Konzert sah er sich in einem alteingesessenen Atelier um. Dabei fiel sein Blick auf eben jenes Instrument.
„Ich musste nur zwei Noten spielen, um zu wissen, dass das eine phantastische Geige ist! Gesund, mit Kern und einer Empfindlichkeit, wie man sie nur bei den ganz alten Geigen findet!“, erzählt Henry, der schon sieben Geigen besitzt, unter anderem eine Amati von 1690.
Die neue Geige jedoch scheint es ihm besonders angetan zu haben: er war so überwältigt, dass er kurzerhand beschloss, sie abends beim Konzert einzuweihen. Eine echte Feuerprobe für Instrument & Musiker: auf dem Programm stand unter anderem Also sprach Zarathustra von Richard Strauss, ein Referenzwerk, das einige verzwickte Soloparts für den Konzertmeister beinhaltet.
Henry meisterte diese mit Bravour und erntete begeisterten Applaus sowohl vom Publikum als auch von seinen beeindruckten Musikerkollegen, die zunächst nicht glauben wollten, dass er tatsächlich auf dem neuen Instrument gespielt hatte.
Glückwunsch von uns allen, Henry!
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Jolie histoire - viel Spas mit der neue Geige!
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