Monsters and Angels

Samstag Nachmittag, Strasbourg. Brussels Philharmonic ist mitten in der Generalprobe. Auf dem Programm steht Bernhard Ganders 'Lovely Monster'. Der Komponist sitzt im Saal, die Partitur auf den Knieen, und hört gebannt zu.


"Es ist immer wieder spannend, seine eigenen Stücke von verschiedenen Orchestern gespielt zu hören. Die Premiere von Lovely Monster war 2009 in Wien mit dem Radio Symphonieorchester. Jetzt sind wir hier in Strasburg mit Brussels Philharmonic, und nächstes Jahr erlebt Lovely Monster mit dem Hessischen Rundfunkorchester seine Deutschlandpremiere in Frankfurt."


Was hat Bernhard Gander zu diesem Stück inspiriert? Und woher der seltsame Titel?

"Was mich immer fasziniert hat, ist die Gewissheit dass in allem Hässlichen meist doch etwas Schönes verborgen ist, und umgekehrt. Nehmen Sie zum Beispiel einen Horrorfilm: Meist ist es so dass auch das scheusslichste Monster eine nette Seite hat. Ein winziges Detail kann dazu führen dass uns ein Schurke plötzlich menschlich erscheint. Oder nehmen Sie ein Orchester: von aussen aus betrachtet ein grosser monströser Klangkörper, aber von nahem betrachtet plötzlich menschlich.
Ich bin vor Konzerten meist furchtbar nervös. Das grösste Glück bedeutet es mir zu wissen dass die Musiker mein Werk gern spielen."
Zu Dirty Monster existiert übrigens ein Gegenstück: Dirty Angel. Und beide Werke erscheinen nächstes Jahr auf CD beim Kairos Label (Wien). Wir sind gespannt und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

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